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Credit: German Padel Open / Sascha Feuster


Als die Crème de la Crème der weltweiten Padel-Szene zum Halbfinal-Showdown am Düsseldorfer CASTELLO vorfuhr, führte ihr Weg vorbei an einer langen Besucherschlange. Warme Morgensonne, beste Laune und nahbare Stars, die Selfie- und Autogrammwünsche erfüllten: Alles war bereit für hochklassige Spiele und großen Sport. Und die Fans wurden nicht enttäuscht.


Di Nenno und Stupaczuk kriegen die Kurve


Das erste Halbfinale bestritten die Männer. Dass der Spanier Francisco Navarro (7. Platz im WPT-Ranking) und sein argentinischer Spielpartner Federico Chingotto (8.) alles andere als zu unterschätzen sind, das war ihren argentinischen Gegnern Martín Di Nenno (3.) und Franco Stupaczuk (4.) vorher klar. Aber mit einer 0:6-Packung im ersten Satz hatten die Beiden wohl nicht gerechnet. Doch „Stupa“ und Di Nenno erholten sich von dem anfänglichen Schock und schlugen mit einem dominanten 6:2-Satzerfolg zurück. Die Zuschauer*innen im Düsseldorfer CASTELLO bekamen also einen Zuschlag, das packende Match gipfelte im alles entscheidenden dritten Satz.




Bis zum Stand von 3:3 blieben Navarro und Chingotto hartnäckige Widersacher, dann allerdings kippte die Partie: Di Nenno und Stupaczuk zogen die Zügel an und ließen nun keinen Raum mehr für Spekulationen, wer als Sieger vom Platz gehen würde. Der 6:3-Satzerfolg bescherte den Beiden nach knapp zwei Stunden das Ticket für das große Finale von Düsseldorf am Sonntag.


Triay/Ortega bekommen Chance zur Revanche für Madrid


Im Anschluss kam es dann zum großen Showdown bei den Frauen. Gemma Triay (3.) und Marta Ortega (6.) bekamen es mit Lucía Sainz (15.) und Patricia Llaguno (18.) zu tun. Auf dem Blatt Papier eine klare Sache, doch Triay/Ortega waren vorgewarnt: Tags zuvor hatten ihre Gegnerinnen im Viertelfinale das favorisierte Team Delfina Brea (7.)/Beatriz González (5.) in drei Sätzen besiegt.


Im Halbfinale blieb Sainz und Llaguno ein weiterer Überraschungscoup allerdings verwehrt. Denn Gemma Triay und Marta Ortega kannten kein Erbarmen und setzten sich mit 6:2 und einem bis in den Tiebreak hart umkämpften 7:6 durch.


Im Finale treffen Triay und Ortega am Sonntag auf das in diesem Jahr unangefochtene Nummer-1-Team der Welt: Ariana Sánchez und Paula Josemaría. Die beiden Spanierinnen zogen aufgrund des verletzungsbedingten Ausscheidens ihrer Gegnerinnen Tamara Icardo (9.) und María Virginia (8.) kampflos ins Endspiel von Düsseldorf ein.


Damit kommt es zur Neuauflage des jüngsten Endspiels von Madrid: Beim Masters-Endspiel in der spanischen Hauptstadt unterlagen Triay/Ortega ihren Landsfrauen Sánchez/Josemaría in zwei Sätzen mit 3:6 und 6:7 – nun haben sie nur eine Woche später die Chance auf eine Revanche.


Galán/Lebrón schalten Nummer-1-Teams aus


Das dritte und letzte Halbfinale war der von allen Fans im bestens gefüllten CASTELLO mit Spannung erwartete Höhepunkt des Tages. Die Nummer 1 und 2 der Welt, Arturo Coello aus Spanien und Agustín Tapia aus Argentinien, wurden von zwei Meistern ihres Fachs herausgefordert: Alejandro Galán (5.) und Juan Lebrón (6.). Ein Duell, das es auf der World Padel Tour in dieser Saison schon drei Mal als Endspiel gegeben hat. In Abu Dhabi, Chile und im spanischen Vigo behielten jeweils Coello/Tapia die Oberhand. Und in Düsseldorf?


Dasselbe Spiel – zumindest im ersten Satz. Den nämlich entschieden Coello/Tapia klar mit 6:3 für sich. Doch Galán und Lebrón kämpften sich zurück ins Spiel und holten sich den zweiten Satz schließlich in einem dramatischen Tiebreak. Und die beiden Argentinier hatten in der Folge weiter Oberwasser, nach etwas weniger als zwei Stunden führten sie im dritten Satz mit 3:0. Coello/Tapia ließen sich aber nicht abschütteln, kamen auf 3:4 und 4:5 ran. Doch das Spiel bekam keine neue Wendung mehr: Galán/Lebrón erspielten sich nach 2 Stunden 28 Minuten ihren ersten Matchball – und nutzten diesen direkt zum umjubelten Finaleinzug. Im Finale treffen die beiden am Sonntag also auf die Argentinier Martín Di Nenno (3.) und Franco Stupaczuk (4.).


Bild: German Padel Open / Sascha Feuster


Da waren es nur noch vier: Nach einem actionreichen Tag, stehen bei den BOSS German Padel Open presented by SIXT die jeweils vier Halbfinal-Duos der Frauen und Männer fest. Der Halbfinal-Tag steht zudem unter dem Motto "Students Day" - alle Studenten genießen am Samstag einen 50-Prozent-Rabatt auf ihre Tickets!


Wie schon am Achtelfinaltag gab bei den Frauen auch in der Runde der letzten Acht das Nummer-1-Duo Ariana Sánchez und Paula Josemaría den Startschuss. Die beiden Spanierinnen bezwangen Verónica Virseda (17. im Ranking der World Padel Tour) und Claudia Jensen (11.) mit 6:4 und 6:4 und marschieren damit ohne Satzverlust weiter in Richtung Finale. Ebenfalls schadlos hielten sich Gemma Triay (3.) und Marta Ortega (6.), die Claudia Fernández (20.) und Victoria Iglesias (19.) ausschalteten.


Deutlich umkämpfter waren die anderen beiden Viertelfinals. In einem Marathonmatch über drei Stunden rangen Tamara Icardo (9.) und María Virginia (8.) ihre Kontrahentinnen Alejandra Salazar (4.) und Sofia Araujo (10.) mit 7:6, 4:6 und 6:4 nieder. Ein Achtungserfolg, über den sich die Siegerinnen nur kurz freuen konnten. Denn sie mussten wenig später verletzungsbedingt ihre Teilnahme am Halbfinale absagen.




Auch das Duell Delfina Brea (7.) & Beatriz González (5.) vs. Lucía Sainz (15.) & Patricia Llaguno (18.) fand erst nach drei Sätzen seine Siegerinnen. Dem im WPT-Ranking schlechter platzierten Duo Sainz/Llaguno gelang dabei mit ihrem Erfolg (6:2, 4:6, 3:6) ein Überraschungscoup.


Während Ariana Sánchez und Paula Josemaría aufgrund des verletzungsbedingten Ausscheidens ihrer Gegnerinnen kampflos ins große Finale von Düsseldorf einziehen, bekommen es Gemma Triay (3., ESP) & Marta Ortega (6., ESP) mit Lucía Sainz (15.) & Patricia Llaguno (18.) zu tun.


Coello/Tapía siegen im Tiebreak

Hochspannung gab es auch bei den Viertelfinalspielen der Männer. Zwischenzeitlich roch es sogar nach einer Sensation. Das Nummer-1-Duo Arturo Coello (1.) und Agustín Tapía (2.) gab zunächst seinen ersten Satz während des Turniers ab. Im zweiten Satz hatten die Gegner um Jorge Nieto (16.) und Jon Sanz (13.) beim Stand von 6:5 gar die Chance, das Match für sich zu entscheiden. Doch Coello/Tapía hielten dagegen und kämpften sich zurück ins Spiel. Nach über zwei Stunden zogen sie im dritten Satz schließlich per Tiebreak ins Halbfinale ein.

Dort treffen sie in einem absoluten Top-Match auf Alejandro Galán (5.) und Juan Lebrón (6.). Die beiden Spanier wiederum setzten sich in einem packenden Match in drei Sätzen gegen Juan Tello und Alejandro Ruiz durch.


Die Duelle des Halbfinals:

• Francisco Navarro (7., ESP) & Federico Chingotto (8., ARG) vs. Martín Di Nenno (3., ARG) & Franco Stupaczuk (4., ARG)

• Arturo Coello (1., ESP) & Agustín Tapia (2., ARG) vs. Alejandro Galán (5., ESP) & Juan Lebrón (6., ESP)


Bild: German Padel Open / Sascha Feuster


Das WPT-Turnier in Düsseldorf ist derzeit nicht nur der Hotspot für die internationalen Padel-Stars. Auch die wichtigsten Funktionäre rund um die Sportart nutzen die BOSS German Padel Open, um gemeinsam an der Zukunft des Padel-Standorts Deutschland zu feilen.


Jasper Ahrens, Vorstand, Deutscher Padel Verband: „Wir gehen davon aus, dass Veranstaltungen wie die BOSS German Padel Open die Entwicklung von Padel in Deutschland exponentiell beschleunigen werden. Genauso war es zuvor auch schon in anderen europäischen Ländern wie Schweden zu sehen, nachdem die World Padel Tour dort erstmals zu Gast war. Wir müssen uns als DPV nun so aufstellen, dass wir der bevorstehenden rasanten Entwicklung von Padel auch Rechnung tragen können. Dabei sind wir natürlich auch offen für eine Kooperation mit dem Deutschen Tennis Bund, um gemeinsam die beste Struktur für Padel in Deutschland zu schaffen.“


Peter Mayer, Geschäftsführer, Deutscher Tennis Bund: „Padel ist ein sehr eventorientierter und sozialer Sport. Aber es wird für weiteres Wachstum nicht reichen, wenn es Padel-Courts nur in großen Städten wie Hamburg, München, Berlin und Köln gibt. Wir wollen und müssen den Sport nach und nach in die Fläche und damit näher zu den Menschen bringen. Dafür hat der DTB mit seinen 9.000 Clubs und Tennis als drittgrößte Sportart Deutschlands sehr gute Voraussetzungen. Gemeinsam mit dem DPV wollen wir Padel nun weiterentwickeln.“


Auch die Spitze der World Padel Tour (WPT) ist in Düsseldorf zugegen – und zieht ein zufriedenes Zwischenfazit für den bisherigen Turnierverlauf. „Es ist eine große Leistung, ein Turnier wie dieses auf die Beine zu stellen. Aber es lohnt sich: Dieses Turnier wird in 175 Länder weltweit ausgestrahlt. Auch die Spielerinnen und Spieler sind nicht nur zufrieden, sie sind begeistert! Sie sehen diesen besonders gestalteten Center Court und das professionelle Setup und wissen auch, dass Padel in Deutschland noch im Kommen ist. Ich bin fest davon überzeugt, dass Padel nach diesem ersten WPT-Turnier auch in Deutschland durch die Decke gehen wird. Padel wird wie eine Welle nach Deutschland schwappen“, sagt WPT-CEO Enrique Marques.

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